Nassereith.Brauchtum in Nassereith.Das religiöse Leben in Nassereith.

Die Prozessionen in Nassereith zählen zu den schönsten in ganz Tirol. Viele Häuser werden mit den sogenannten "Majelen", frischen Laub- und Nadelhölzern entlang des Prozessionsweges geschmückt. Ausserdem spielt die Musikkapelle jahrhundertealte Märsche, die man nur mehr sehr selten hört. Es werden auch wunderschöne Fahnen und Heiligenfiguren, die sogenannten "Fargerln", mitgetragen. Die Prozessionen finden am Fronleichnamstag, am Herz-Jesu-Sonntag und am zweiten Sonntag im September (zu Ehren der Mutter Gottes und den Hl. drei Königen) statt. Schon am Vortag der Prozession wird um 14:00 Uhr mit allen Glocken geläutet um den Feiertag festlich anzukündigen. Dazu wird noch laut mit einer Kanone geschossen. Am Abend spielt die Musik dann zum grossen Zapfenstreich im Dorfzentrum. Erwähnenswert ist auch das "Ave Maria spielen" um fünf Uhr Früh des Prozessionstages. Einige Musikanten versammeln sich in der "Hennengasse" einem Ortsteil von Nassereith und spielen einige Marienlieder. Es wird auch wieder geläutet und geschossen, es soll eine Art Weckruf für den grossen Tag sein.Eine weitere Prozession, aber ohne Musik, Schützen usw., findet am ersten Mai Sonntag am Abend statt. Diese Dankprozession geht auf das Jahr Kriegsjahr 1945 zurück in dem man aufgrund der Verschonung des Dorfes gelobt hat alle Jahre eine Dankesmesse in der Wallfahrtskirche Dormitz mit einer Prozession von Nassereith aus zu feiern.Auch werden jedes Jahr die Bittgänge an den Tagen vor Christi Himmelfahrt abgehalten. Die Messen werden traditionell von der Volksschule gestaltet. Zu Mariä Himmelfahrt (15. August) bringen die Nassereither Frauen Blumen und Kräuter zur Weihe in die Kirche mit. Am letzten Septembersonntag feiert man Erntedank. Ein besonder Brauch in der Adventszeit ist die Herbergsuche. In jedem Ortsteil ist eine Muttergottesstatue unterwegs. Sie bleibt jeweils für einen Tag bzw. Nacht in einem Haushalt, dann bringt man sie den Nachbarn, wo gemeinsam gebetet wird. Nachher wird man meist gut bewirtet.Nassereith ist bekannt für seine Krippenfiguren, die aber nicht wie sonst üblich geschnitzt, sondern aus Lehm gebrannt sind. Sie werden am "Nassereither Krippenweg" präsentiert, der jährlich vom Fest der Unbefleckten Empfängnis bis zum Fest Taufe Jesu zu bestaunen ist.